Abenteuer Jack und die Philosophie des Nilpferds

AJ und der gemeine Jungle

Was soll ich sagen? Im letzten Teil unserer Abenteuer Jack Saga habt ihr ja alle mitgelitten. AJ hatte sich verlaufen, nachdem er aus seinem Baumhaus gekippt (worden) war. Scheiße war das! Armer Abenteuer Jack! Aber er hat es ja mit Hilfe des Ameisenbärs (Ex drei Finger Faultier) dann doch noch mal so in letzter Sekunde geschafft, wieder nach Hause zu kommen. Aber AJ war völlig fertig. Er hatte sich total verausgabt. So ein Urwald kann echt total undurchdringlich sein, Du. An dieser Stelle machen wir eine kleine Pause für die Werbung:

– IMMER NUR TOMATEN? DAS MUSS NICHT SEIN
Bananen – schmecken gut!
Ein Werbespot der Banenenindustrie

Nun saß AJ in seinem Ohrensessel, schälte sich eine Tomate und hörte seine Lieblings-CD von Sacre Kübelschmaus mit der Hitsingle „Le petit Schokofotz“ (Darf in keiner Dungle-Sammlung fehlen). Die Musik tat ihm gut. Vierundzwanzig asynchron spielende Akkordeonspieler, die können jemanden wieder aufbauen, der ganz unten angekommen ist … Abenteuer Jack döste langsam weg….

Plötzlich ein Wumms! Aber nicht nur so „Wumms“, neien! Richtig WUMMMMS. Ein explosionsartiger Krach, der sogar die voll aufgedrehte „Musik“ aus seinen 3 Meter Boxen übertönte. „Eih, was..“, doch weiter konnte AJ nicht reden, denn daraufhin zerriss ein noch lauterer Krach die Harmonie der Akkordeonsalven. AJ fiel von seinem Sessel, schnellte aber mit einer für Djungle-Abenteurer typischen kreiselnden Bewegung sofort wieder auf und stürzte zum Fenster. Leider überschätzte er auch diesmal wieder seine eigene Motorik und zack – sauste er wieder mittenrein in sein Blumenbeet. Nicht schon wieder, werdet ihr jetzt denken, aber was soll ich machen. Das Leben besteht aus Wiederholungen, denkt mal an Essen und Schlafen. Aber trotzdem war es anders: Denn dort, wo normalerweise sein Blumenbeet zu sein pflegte, war was anderes. Das stank. „Eih was…“, versuchte er wieder zu artikulieren aber das Nilpferd kannte kein Pardon. Sofort hatte AJ einen in der Fresse.

Wenn ich jetzt wüßte wie das heißt bei Nilpferden, „Tatze“, „Pfote“, „Stampfer“, egal so eine Säule wo halt der Body vom Nilpferd drauf befestigt ist, ne?

„Langsam Langsam Freundchen“, schrie AJ mit einer schrillen Weiberstimme, denn er hatte tierisch Muffensausen. Nilpferde werden im Djungle nicht gern gesehen, das sind die reinsten Tiere!

Interlude: Die Zeit blieb stehen, ein Lichtstrahl hüllte AJ ein, eine sanfte Melodie ertönte und eine angenehme tiefe Stimme sprach in seinem Kopf: „Wer Ohren hat zum Hören Abenteurer Jack, der höre! Wahrliche, wie oft sagen wir „Freund“ oder „Freundchen“ und meinen es gar nicht so? Wie schnell sind wir dabei, Freundschaften zu deklarieren, die letztendlich nur flüchtige Bekanntschaften sind? Wie viele Freunde hast Du wirklich? Wann hast Du Dir das letzte Mal wirklich Zeit für sie genommen?“

„Wer ist wir, Du Arsch?“, kreischte AJ sich selbst auf die Rübe kloppend.  „Häh? Wer ist wir?“

Das Nilpferd schaute diesem Treiben eine halbe Minute zu und setze sich irritiert. „Sorry, Mr. Abenteurer, ich dachte, sie wären gesund. Aber Sie haben von mir eine geschallert bekommen, weil Sie dieses total nutzlose Buch geschrieben haben“. Mit diesen Worten holte das Nilpferd ein abgewetztes Buch aus der Tasche und warf es AJ vor die Füße. Es hieß „Abnehmen in 90 Tagen“, Autor Abenteuer Jack (mit Adressangabe). AJ hatte dieses Buch seinerzeit geschrieben um bei seinem Schwarm Abenteuer-Gisela Eindruck zu schinden. Gisela hat das natürlich auf sich bezogen und ward seitdem nicht mehr in der Nähe von AJ gesehen. So kanns kommen, so ist das Leben, Du willst der Frau was gutes tun und sie reagiert mit schwer verständlichen Handlungen.

AJ hatte diesen unerfreulichen Abschnitt seines Lebens schon längst vergessen und erst recht seine kurze aber heftige Zeit als Autor. Nie im Traum hätte er gedacht, dass dieses unter schlimmen Drogeneinfluss dahingeschmierte Gefasel mit der Auflage 1 irgendwelche Leser finden würde. Leider man ja – nämlich das Nilpferd.

Das Nilpferd stellte sich auf: „Jetzt schau mal, Kumpel, ich wollte mich neulich hinter ’ner Liane verstecken, weil meine Olle total stinksauer auf mich war. Ich hatte mich auf ihre Porzellan-Clownmasken gesetzt, dabei gab es einen kleinen Knackser und danach war alles Porzellanbrösel. Naja um es mal hier an dieser Stelle dann aber dann aber ja auch dann mal abzukürzen: Die hat mich entdeckt! Was dann passiert ist,  brauch ich ja wohl nicht zu erzählen. Oder doch? Sie hat mir einen Eselshut aufgesetzt und ich musste mit Socken an schlafen. Ergo, hab ich wohl ja gar nicht abgenommen, oder was? Kannst Du mir das mal erklären?“

AJ überlegte. Er kannte sich aus mit dem Dschungelkrams und das schloss auch Nilpferde mit ein. Zu jedem Tier kannte er einen weisen Spruch. Wie war das noch? „Wenn Du ein Nilpferd überzeugen willst, dass es dünner ist als eine Liane, gib Dich wie ein Römer“ Nein, der ging anders. Ah ja: „The Nilehorse: it’s big’n’smart and cannot go after but it does have a weakness for diatbooks, Peter“.  „Ja, das weiß ich doch schon!“, schrie AJ den nachbarlichen Schwarzkopfpapageien zu, die das ununterbrochen sangen.

„Also mein lieber Herr Nashorn“, begann AJ diplomatisch, „da muss es sich um eine Verwechslung handeln. Ich kann unmöglich dieser AJ sein, ich bin nämlich Astronaut mit Nebenjob Reno-Gehilfin! Außerdem hat das Buch gar keinen Titel ehe ehe ehe, das ist bloß das Haltbarkeitsdatum „abnehmen in 90 Tagen,“ das heißt soviel wie „bitte kaufen in 90 Tagen“ sonst werden nämlich die Buchstabend schlecht, die habe ich, äh ich mein die hat dieser komische AJ also der hat die doch glatt aus seinem immer recht flüssigen Stuhl hergestellt. Muss man sich mal vorstellen! Steht in der neuesten Jungle. Wolle Rose kaufen?“ Und mit einer gigoloesken Geste hielt der dem Nilpferd eine seiner Plastikrosen, die er immer so gern vom Jahrmarkt stiehlt, unter die Nase.

Das Hippo war beeindruckt von so viel Höflichkeit dieses armen Mannes, der ganz augenscheinlich Opfer einer Verwechslung war. Es entschuldigte sich bei AJ mit mehreren gezielten Kopfnüssen und trottete von dannen. Ja, so mitfühlend können Tiere sein und da essen wir die, murmelte AJs Image-Berater, der sich während dieser ganzen Geschichte dezent im Hintergrund gehalten hatte. Doch das hörte AJ schon nicht mehr. Die angenehme Stimme in seinem Kopf begann wieder zu sprechen und sagt: „Wahrlich Abenteurer Jack, ich sage Dir, wer ist nun der größere Narr, der, der mit seinen Pfunden wuchert oder du?“ „Angenehm, heiße Würstchen“

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